Jahresrückblick SPD Ortsverein - 40 Jahre "Großgemeinde Altdorf"

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Gruppenbild SPD Jahresrückblick

Der SPD Ortsverein nutzte seinen Jahresrückblick auch dazu, um auf 40 Jahre "Großgemeinde Altdorf" zu blicken. Nicht ohne Stolz verwies am Ende der Veranstaltung unser 3. Bürgermeister Georg Wild, dass die SPD in Altdorf stets bürgernah Verantwortung getragen hat und "Mit diesem Ziel gehen wir auch in das fünfte Jahrzehnt des einst als Großgemeinde Altdorf bezeichneten Marktes."

Eine “Zeitreise” über das 40jährige Bestehen der “Großgemeinde Altdorf”, die am 1.Januar 1971 aus den einst selbständigen Gemeinden Altdorf, Eugenbach und Pfettrach gebildet worden ist, gestaltete der SPD-Orts-verein in seinem Jahresrückblick. Vorsitzender Hans Seidl sprach hierbei von einem eindrucksvollen Aufwärtstrend dieser aus einem Zusammen-schluss entstandenen “Kommune am Stadtrand von Landshut”.
Diese gut besuchte Veranstaltung am Samstag im Gasthaus Huber in Gstaudach nutzte die SPD-Kreisvorsitzende Ruth Müller auch dazu, die Landkreispolitik aus ihrer Sicht darzustellen. So ist nach Ihrer Aussage der in Ergolding geplante Gymnasiums-Bau die bedeutendste Aufgabe. Hinsichtlich der Landespolitik übte die SPD-Kreisvorsitzende erhebliche Kritik wegen des hausgemachten “Lehrermangels” und des ausufernden “Schülertourismus”, wie er jetzt mit der Umwandlung der Hauptschulen in sogenannte Mittelschulen vollzogen wird.
In Altdorf bleibt die Planung einer dann hoffentlich wirtschaftlichen Fernwärmeversorgung die größte Herausforderung, erklärte 3. Bürger-meister Georg Wild. Dabei sei hier das erste “Niedertemperatur-Netz” in Deutschland vorgesehen. “Für ein solches Netz liegen deshalb noch keine großen Erfahrungswerte vor”, verdeutlichte der Kommunalpolitiker.
Für diese “Zeitreise” durch vier Jahrzehnte der “Großgemeinde Altdorf” konnte der SPD-Ortsverein die Zeitzeugen Martin Lackermeier und Josef Sehofer gewinnen. So zitierte Altbürgermeister Josef Sehofer aus vorliegenden Berichten des Jahres 1970 bis 1972, was die Bürger damals bewegte. Der Anschluss von Altdorf an das Stadtbusnetz, die Kanalisierung und die Staubfreimachung der Ortsstraßen waren die Hauptanliegen der Bürger. Mit dem Bau des St. Josef-Kindergartens, damals dem einzigen im Großraum Altdorf, durch die Pfarrei Altdorf wurde auch den Wünschen der in großer Zahl nach Altdorf gekommenen Familien Rechnung getragen.
Die damals in Altdorf herrschende Aufbruchstimmung hatte, so Martin Lackermeier, auch eine negative Kehrseite. Der Schuldenstand der Gemeinde Altdorf erhöhte sich auf das Doppelte des ordentlichen Haushalts (heute Verwaltungshaushalt). Der rasante Aufwärtstrend der Gemeinde ließ aber diese enorme Verschuldung bald vergessen. Altdorf plante im Haushalt 1970 neue Wohn- und Gewerbeflächen, um der starken Nachfrage nach Bauland nachkommen zu können. Auch die Schule musste erweitert werden, da Kinder damals in Kellerräumen unterrichtet werden mussten.
Bereits im Mai 1970 wartete Bürgermeister Dipl.-Ing. Hans Brandstetter mit der Information zu einer angeratenen und bezuschussten Gebiets-reform auf, erklärte Josef Sehofer. Der damalige Gemeinderat gab hierfür “grünes Licht” zu Verhandlungen mit Eugenbach (Bürgermeister Johann Zausinger) und Pfettrach (Bürgermeister Sebastian Lackermeier). Der Altbürgermeister erwähnte, auch die Stadt Landshut sei hier nicht untätig geblieben und wollte statt dessen eine Eingemeindung von Altdorf erreichen. Die Altdorfer empörten sich über dieses städtisches Bestreben.
Bereits am 14.Juli 1970 hatten die Gemeinderäte von Eugenbach und Pfettrach für einen Zusammenschluss mit Altdorf plädiert, teilte Josef Sehofer mit. Nach seinen Angaben votierte einige Tage darauf auch der Altdorfer Gemeinderat für diesen kommunalen Zusammenschluss, obwohl damals Vorbehalte wegen der unsicheren Entwicklung der Finanzen zum Ausdruck kamen. Eugenbach und Pfettrach hatten nämlich auch teuere Forderungen für diese “kommunale Hochzeit” angemeldet.
Am 25.Oktober 1970 fand, so Josef Sehofer, der Bürgerentscheid in allen drei Gemeinden statt, der dazu führte, dass die neue “Großgemeinde Altdorf” zum 1.Januar 1971 verfügt werden konnte. In dieser wurde dann am 28.Februar 1971 der Gemeinderat gewählt. Bürgermeister blieb Hans Brandstetter, der als einziger für dieses Amt kandidiert hatte. Im neuen Gemeinderat gab es aber, da die SPD vorher in Eugenbach und Pfettrach nicht vertretten war, eine politische Verschiebung zu Gunsten der CSU.
Im Laufe des Jahres 1971 stieg die Einwohnerzahl der neuen Groß- gemeinde auf fünftausend. Im gleichen Jahr versuchte auch die damals selbständige Gemeinde Arth einen Anschluss an Altdorf zu erreichen, erwähnte Josef Sehofer. Nach seiner Schilderung lehnte dieses Ansinnen aber die Regierung von Niederbayern ab, um eine kommunale Neugliederung im Raum Furth nicht zu erschweren. Im Jahre 1974 voll- zogen Altdorf und Landshut eine kommunale Gebietsbereinigung, bei der dann Löschenbrand, der Hascherkeller und das Gebiet östlich der Hoch- strasse einschließlich der Wirtschaftsschule zur Stadt kamen.
Von 1972 bis 1984 “regierte” in Altdorf Bürgermeister Sebastian Preißer, von 1984 bis 1996 Bürgermeister Franz Wilhelm. Während diesen Wahlperioden war die Baulandnachfrage sehr groß, so dass durch den stetigen Aufwärts-trend die Kommune bereits 1993 die Zehntausender-Einwohner-Grenze über-schritt.
Altdorf hat sich, so 3. Bürgermeister Georg Wild, zu einer beliebten Wohngemeinde entwickelt. Leider sind aber hier zu wenig Arbeitsplätze entstanden. Einen großen Schritt nach vorne hat, wie er auflistete, die 2004 zum “Markt Altdorf” erhobene Kommune unter der Amtszeit von Josef Sehofer genommen. Insbesondere wurde hierbei die kommunale Infrastruktur wesentlich verbessert, die heute bereits als selbstver-ständlich angesehen wird.
Zusammenfassend meinte Georg Wild, die SPD habe in Altdorf stets bürgernah Verantwortung getragen. “Mit diesem Ziel gehen wir auch in das fünfte Jahrzehnt des einst als Großgemeinde Altdorf bezeichneten Marktes“, resümierte der Kommunalpolitiker. Dazu merkte er an, dass die Heraus-forderungen vor dem Hintergrund der längst noch nicht ausgestandenen Finanz- und Währungskrise auch in der Zukunft groß sein werden.

 
 

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