„Fehlt hier der Mut zur Wahrheit?“

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Gut besuchter Frühschoppen in Pfettrach

SPD/PLW fordern schonungslose „Geothermie-Bilanz“

Bereits acht Millionen Euro hat die Marktgemeinde für das zumindest vorerst gescheiterte Geothermie-Projekt bezahlt. Und dabei wurde diese Summe fast gänzlich während der CSU-Bürgermeister-Zeit ausgegeben, erklärte Hans Seidl bei dem von Hans Wagner geleiteten SPD/PLW-Frühschoppen im „Alten Schulhaus“. Die vorausgegangene Forschungsbohrung während der Amtszeit von Altbürgermeister Josef Sehofer wurde gänzlich vom Freistaat Bayern finanziert.

In seiner Berichterstattung verwies Bürgermeisterkandidat Hans Seidl auf das Gutachten 2007, das der Marktgemeinde, der E.on und den Stadtwerken Landshut bescheinigt habe, dass das geothermale Fernwärme-Vorhaben Altdorf unwirtschaftlich sei. Die hier vorhandene Wassertemperatur sei für ein solches Vorhaben zu niedrig.

Mit der erneuten Verlängerung der Nutzung des „Erlaubnis-Feldes“ um weitere fünf Jahre werde, so der Kandidat, nur das Eingestehen einer sehr teuren Fehlentscheidung hinausgezögert. Nach seiner Meinung sollte schon jetzt eine schonungslose „Geothermie-Bilanz“ über das gescheiterte Projekt gezogen und die personelle Verantwortung aufgezeigt werden.

Auch zur Bürgermeisterwahl 2012 und zur Kommunalwahl 2014 hat die CSU die Wähler mit einem bald bevorstehenden Anschluss an ein geothermales Fernwärme-Netz getäuscht, erklärte ergänzend 2.Bürgermeister Georg Wild. Nun wird mit einer anderen Vision etwa das Gleiche versucht. Dazu stellte er noch fest: „Ohne erhebliche Staatszuschüsse lässt sich in Altdorf kein wirtschaftlich zu betreibendes, geothermales Fernwärme-Netz aufbauen“. Hierbei könnten Ein- und Zweifamilien-Wohnhäuser kaum mit einem Anschluss rechnen. Geschosswohnungsbauten könnten eventuell an ein Fernwärme-Netz angeschlossen werden, aber diese sind mit Erdgas preiswerter zu beheizen.

Mehr Transparenz in der Rathaus-Politik sowie der Ausbau des Hochwasserschutzes in Altdorf, damit dort neues Wohnbauland entstehen könnte, sind für ihn vorrangig, erklärte Hans Seidl. Für Pfettrach erhoffte er sich eine bessere ÖPNV-Anbindung, einen Radweg entlang der alten Bundesstraße nach Altdorf und auch Bauland.

Zweiter Bürgermeister Georg Wild erwähnte, dass die Haushaltslage der Marktgemeinde angespannt ist und daher mit dem Geld verantwortungsvoll umgegangen werden muss. Und schließlich erinnerte er daran: Der Bürgermeister entscheidet alleine über die Öffentlichkeit und über die Vorlage von Vorschlägen, über die dann der Marktgemeinderat abstimmt.

 
 

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